Von Gerold Mehrmann,
Förderverein Kolokani e.V.
Das Färben von Stoffen gehört in Mali seit jeher zu den Aufgaben der Frauen. Doch nicht alle Frauen des Kreises Kolokani beherrschen das alte Handwerk.
Die Kooperative „Sabougnouma“ bietet ihren 20 Mitgliedsfrauen eine Ausbildung sowie ein „Starthilfe-Set“ an, welches eine Erstausstattung mit Farben, Stoffen, Bütten, Eimern, Schutzkitteln,Handschuhen und Mundschutz enthält.
Das Projekt bietet eine Einkommensquelle für Mütter, mit der diese unter anderem die Schulbücher ihrer Kinder finanzieren können. Der Schulbesuch in Mali ist an sich kostenlos. Dennoch können es sich viele Familien nicht leisten, ihre Kinder zur Schule zu schicken.
Oft sind Schulwege zu lang und die Verwandten, bei denen Kinder unter der Woche wohnen können, verlangen Geld für Unterkunft und Verpflegung.
Auch Materialien wie Schulbücher und Kleidung müssen bezahlt werden. Die Förderung der Mütter in „Hilfe zur Selbsthilfe“- Projekten ermöglicht indirekt vielen Kindern den Zugang zu Bildung.
Die Frauen erlernen in der Ausbildung das Färben von Materialien von einfachen Baumwollstoffen bis hin zu edlem Damast. Landestypische
Muster und Motive kreieren sie bei den Färbearbeiten durch Abbinden, Verknoten, Umwickeln, Abnähen oder Falten. Mit Ginsterhalmen, Federn und
Messern wird flüssiges Wachs oder Stärke aufgetragen, damit ausgewählte
Flächen ungefärbt bleiben. Verwendet werden die Stoffe für das traditionelle Gewand „gran boubou“ sowie für Decken und Kissen.
Der Förderverein Kolokani e.V. aus Haßloch unterstützte das Projekt mit einer Spende von 1000 Euro, welche den Großteil der Ausbildungskosten
deckt. Lediglich 150 Euro müssen die Frauen gemeinsam aufbringen.•